Not Broken, Not Easy (DE)
Nicht kaputt. Nicht leicht.
Eine neurorealistische Einladung für Eltern am Anfang ihrer Suche nach festem Boden
Vielleicht bist du hier, weil sich nachts die Fragen lauter drehen. Vielleicht hast du gerade die Diagnose „Autismus“ bekommen – oder dein Bauch wusste schon lange, dass etwas anders ist. Nicht falsch. Nur anders. Und schwer in Worte zu fassen.
Du suchst keine Schönfärberei – aber du willst auch nicht die Hoffnung verlieren.
Willkommen. Dies ist ein Ort, an dem wir ehrlich sprechen. Wo wir sowohl die Schönheit als auch den Schmerz würdigen. Wo wir glauben, dass dein Kind nicht kaputt ist – und du nicht so tun musst, als wäre alles leicht.
Ein neurorealistischer Blick
Als Judy Singer vor über 25 Jahren den Begriff Neurodiversität prägte, war das ein Wendepunkt: eine Anerkennung, dass neurologische Unterschiede wie Autismus, ADHS oder Dyslexie Teil der menschlichen Vielfalt sind – keine Störungen, keine Defekte, nichts, was „repariert“ werden muss.
Seitdem hat sich das Wort verselbständigt. In sozialen Medien rutschen Diskussionen oft ins Extreme: Entweder wird Autismus als Superkraft gefeiert – oder als Tragödie dargestellt. Oft bleibt dabei eines auf der Strecke: die Zwischentöne.
Was, wenn Autismus beides ist – und noch mehr?
Manche autistische Menschen leben selbstständig, sprechen eloquent, setzen sich öffentlich für Veränderungen ein. Andere brauchen rund um die Uhr Unterstützung, können (noch) nicht kommunizieren, leben mit Begleitdiagnosen, die ihren Alltag stark beeinflussen.
Beide Geschichten sind wahr. Die eine hebt die andere nicht auf.
In meiner Arbeit erlebe ich beides: Ich sehe, wie real die Neurodiversität ist – und gleichzeitig die Meltdowns, die dich bis ins Mark erschüttern, die Sprachverzögerungen, die deinem Kind keine Möglichkeit geben, Grenzen zu setzen, die Therapiesitzungen, nach denen du dich fragst, ob du gerade hilfst – oder einfach nur durchhältst.
Deshalb orientiere ich mich an dem, was Judy Singer heute NeuroRealismus nennt: „Wir wollen den tatsächlichen Bedürfnissen aller Menschen begegnen – so wie sie selbst sie erleben. Ganz gleich, ob sie sich als behindert oder einfach nur anders sehen.“
NeuroRealismus hält zwei Wahrheiten:
- Neurodivergente Gehirne sind schön. Und richtig.
- Und manche Menschen im Autismus-Spektrum brauchen lebenslange Unterstützung, um sicher und verbunden zu bleiben.
Es geht nicht darum, zu romantisieren. Es geht nicht darum, zu pathologisieren. Es geht darum, präzise, präsent und mitfühlend zu begleiten – ganz konkret, für das Kind, das wirklich vor uns sitzt.
Was ich glaube
Ich glaube nicht daran, Kinder „zu reparieren“. Und ich glaube auch nicht daran, so zu tun, als gäbe es keine Herausforderungen.
Ich glaube:
- Dass autistische Kinder Neugier und Kompetenz verdienen – nicht Mitleid oder Perfektionismus.
- Dass Verhalten Kommunikation ist – manchmal laut, chaotisch und schwer zu entschlüsseln.
- Dass Elternschaft mit einem neurodivergenten Kind dein Nervensystem auf eine Weise formt, die nur wenige wirklich verstehen.
- Dass du mit Klarheit und Wärme führen kannst – auch wenn du dich innerlich unsicher fühlst.
Ich glaube auch ans Zuhören – vor allem an das Zuhören gegenüber autistischen Erwachsenen. Ihre Perspektiven haben meine Arbeit verändert. Ich habe von Masking, Burnout und der heilsamen Wirkung des Gesehenwerdens gelernt.
Und trotzdem bleibe ich kritische Neurorealistin. Denn ich begleite auch Familien, deren Kinder (noch) nicht kommunizieren, sich nicht selbst regulieren können, und ohne intensive Unterstützung keinen Alltag bewältigen.
Auch das ist Autismus. Und auch das verdient Fürsorge.
Was ich anbiete
In meinem Little Seeds Coaching Program biete ich keine Perfektion.
Ich biete Partnerschaft. Ich arbeite mit dir – nicht über dir, nicht an deiner Stelle, sondern an deiner Seite.
Ich bringe meine fachliche Ausbildung, entwicklungspsychologisches Wissen und meine eigene Lebenserfahrung mit, um dich auf deinem Weg zu begleiten.
Ich unterstütze Unmasking – aber nur dann, wenn es sicher ist, vom Kind selbst gewünscht und in seinem Kontext sensibel begleitet wird. Masking kann ein Schutz sein. Es kann aber auch erschöpfen. Die Entscheidung zu entmaskieren liegt immer beim Kind – nicht bei der Fachkraft.
Ich unterstütze Autonomie. Ich unterstütze Sicherheit. Ich unterstütze Zugehörigkeit. Und ich unterstütze dich – genau dort, wo du gerade bist.
Du verdienst eine Begleitung, die deine Werte, deine Ängste, deine Liebe und deine Grenzen mit Respekt hält.
Zum Schluss
- Wenn du dich überfordert fühlst und nicht bereit –
- Wenn du Trauer und Hoffnung in einem Atemzug trägst –
- Wenn du nicht genau weißt, was dein Kind braucht, aber bereit bist, es herauszufinden –
Dann bist du hier richtig.
Denn Neurodivergenz ist nicht einfach. Und Liebe auch nicht.
Du musst dich nicht für eine Seite entscheiden im „Autismus-Diskurs“. Du darfst den bodenständigen Weg gehen.
Den realistischen Weg. Den Weg, der sagt:
- „Wir sind nicht kaputt. Aber wir brauchen manchmal Hilfe.“
- „Wir sind nicht typisch. Aber wir sind nicht allein.“
- „Wir sind kein Klischee. Wir sind eine Geschichte – die noch geschrieben wird.“